2008 entstanden im Rahmen eines Skulpturenwettbewerbs im Skulpturenpark Mörfelden die ersten Uccelli Migratori – engelförmige Skulpturen aus blauem, transparentem Acrylglas. Nabo hat sich damals bewusst gegen ein monumentales Denkmal entschieden und dafür viele kleine, leichte Skulpturen entworfen, die sich wie Zugvögel auf Ästen, Zäunen oder Stangen niederlassen können.
Als die Uccelli in großer Zahl in die Bäume gesetzt wurden, reagierte die einheimische Vogelwelt empört. Die fremden Formen wurden beschimpft, angegriffen, lautstark abgelehnt. Doch mit der Zeit geschah etwas Unerwartetes: Die Aufregung legte sich. Amseln und Meisen setzten sich neben die blauen Fremden. Das, was zunächst als Störung empfunden wurde, wurde Teil des Gewohnten.
Ein stilles Sinnbild für Annäherung und Wandel.
Diese Beobachtung wurde zum Sinnbild für das, was in unserer Gesellschaft oft auf ähnliche Weise geschieht: Auch wir Menschen sind ständig in Bewegung. Wir ziehen um, wechseln Länder, Kulturen, Sprachen – aus Liebe, aus beruflichen Gründen oder aus existenzieller Not. Millionen Menschen müssen ihre Heimat verlassen, fliehen vor Krieg, Verfolgung oder Perspektivlosigkeit. Und allzu oft begegnet man dem Neuen mit Misstrauen, mit Ablehnung – manchmal sogar mit offener Feindseligkeit.
Eine neue Auflage ist in Planung
Aktuell bereitet Nabo eine neue Edition der Uccelli Migratori vor. In verschiedenen Städten – beginnend mit Wiesbaden – sollen die Skulpturen künftig wieder sichtbar werden. Als poetisches Zeichen. Und als Einladung, sich mit den Themen Migration, Veränderung und Menschlichkeit auseinanderzusetzen.
Institutionen, Städte, Initiativen oder Privatpersonen, die das Projekt unterstützen oder Teil davon werden möchten, sind herzlich eingeladen, sich bei uns zu melden.
studio@nabo.de